Außenseiterin überrascht die Favoritinnen
Auf der ersten Auffahrt zur "Großen Kripp" löste sich eine Zweiergruppe; Kathrin Schweinberger und die gelernte Triathletin Lisa Perterer konnten sich absetzen und fuhren rasch einen Vorsprung von einer Minute heraus. Dahinter erkannte Carina Schrempf die Gefahr und machte sich alleine auf die Verfolgung, während hinter Schrempf Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer und, an ihrem Hinterrad klebend, Christina Schweinberger ebenfalls um den Anschluss kämpften. Schrempf konnte rasch aufschließen und dem Trio an der Spitze gelang es erfolgreich Kiesenhofer und Schweinberger Ch. in Schach zu halten.
Nach der dritten und letzten Überquerung der Kripp lancierte die vermeintlich schwächste Bergfahrerin Kathrin Schweinberger einen Angriff vor dem Schlussanstieg. Mehr als 200m wurden ihr nicht gewährt und so wurde sie auf dem letzten Anstieg hinauf zum Königsberg rasch von Schrempf und Perterer zurückgeholt und anschließend abgehängt. Im Schlusssprint erwies sich Schrempf als die Stärkere. Perterer wurde Zweite und Kathrin Schweinberger holte sich die Bronzemedaille. Deren Zwillingsschwester Christina, die als Titelverteidigerin in das Rennen ging, wurde Vierte, Zeitfahrmeisterin Anna Kiesenhofer wurde Fünfte.
Mühlberger mit Tourform zum Titel
Im Rennen der Männer löste sich sehr früh die entscheidende Gruppe, in der die World Tour-Profis den Ton angaben. Patrick Gamper, Lukas Pöstlberger, Gregor Mühlberger, Felix Großschartner, Michael Gogl sowie der einzige Konti-Fahrer Martin Messner setzten sich ab, während dahinter die Teams von Felbermayr Wels und Tirol Cycling Team versuchten die Lücke zu schließen. In der letzten Runde begannen an der Spitze die Attacken und der frisch gebackene Zeitfahrmeister Patrick Gamper konnte sich vielversprechend lösen. Dahinter hatte sich ein Duo gebildet: Mühlberger und Pöstlberger waren Gamper auf den Fersen. Am letzten Anstieg der Runde ließ Mühlberger Pöstlberger stehen und machte sich allein auf die Verfolgung. Auf der folgenden Flachpassage gelang es Mühlberger den Abstand auf 20 Sekunden zu reduzieren. Gamper erwies sich als großer Kämpfer. Auf den Anfangsmetern des Schlussanstiegs schien es als könnte Mühlberger das Loch nicht schließen. Als die Steigung jedoch stetig steiler wurde und 16% erreichte, wurde der Tritt Gampers schwerer. Mühlberger schloß bei der 1000m auf und kurz danach stiefelte er dem verzweifelt kämpfenden Tiroler davon. Mit 45 Sekunden Vorsprung überquerte Gregor Mühlberger vor Gamper die Ziellinie. Die prächtige Kulisse von rund ein Tausend enthusiasmierten Fans konnte Lukas Pöstlberger als Dritter genießen. Knapp dahinter rollte Patrick Konrad als Erster der Fahrer des zum Schluss des Rennens rasch aufschließenden Hauptfeldes; er wurde damit Vierter. Alexander Hajek, als Gesamtsiebenter, durfe das Trikot des U23 Meisters überstreifen. Die U23-Meisterin wird im Juli bei einer 4-Nationen-Meisterschaft (Ö, CH, GER und LUX) in der Schweiz gekrönt.