Pernsteiner ging neben Damiano Caruso als Teamkapitän und damit geschützter Fahrer der Bahrain-Merida-Mannschaft in ein von Weltklasse-Fahrern gespicktes Rennen. Nachdem die ersten beiden Etappen in Massensprints zu Ende gingen, kam es bei den folgenden beiden Bergankünften zur ersten Vorentscheidung im Gesamtklassement. Auf der ersten der beiden konnte sich Pernsteiner auf Rang 16. platzieren und auf der folgenden Etappe nach La Molina auf Rang 22.. jeweils in Schlagdistanz zur Spitze.
Diese zweite Bergetappe in das Herz der Pyrenäen dürfte sich Gregor Mühlberger in seinem Etappenplan rot angestrichen haben. Früh ging er mit einer größeren Gruppe in die Offensive und bildete am letzten Anstieg hinauf in den Skiort La Molina mit Marc Soler (Team Movistar) eine zweiköpfige Spitzengruppe. Sein Fluchtgefährte Soler ist insbesondere für Mühlberger kein Unbekannter. Im Jahr 2015 war es der Spanier, der den Haidershofener nach der 5. Etappe der Tour de l’Avenir aus dem gelben Trikot fuhr, um danach die prestigeträchtige „Nachwuchs-Tour de France“ für sich zu entscheiden.
Bis wenige Kilometer vor dem Ziel konnte sich das Duo vor der unaufhaltsam näher rückenden Verfolgergruppe rund um den Gesamtführenden Adam Yates (Mitchelton Scott) halten, bis letztlich Miguel Angel Lopez (Astana) den Sprung nach vorne schaffte und nun die beiden auf dem zunehmend flacher werdenden Anstieg in Schlepptau nahm. Auf der letzten, 500m langen Rampe hinauf zum Ziel konnte Lopez seine Fluchtgefährten mit einem Antritt noch abschütteln und einen letztlich ungefährdeten Sieg feiern. Mühlberger rettete sich vor Soler als hervorragender Zweiter vor der heranstürmenden Gruppe um Yates und Bernal über die Ziellinie. Ein zweiter Platz bei einer derart hochkarätig besetzten Rundfahrt zeugt vom großen Potential des Niederösterreichers.
Pernsteiner ging als Gesamt 22. auf die verbleibenden Etappen, wobei gerade die letzte Etappe, einem Rundkurs, der über einen der beiden Hausberge Barcelonas, dem Montjuic, führte, noch Chancen auf eine Verbesserung bot. Die Konkurrenz, allen voran Adam und Simon Yates, zeigten kein Mitgefühl mit dem führenden Miguel Angel Lopez und setzen den Kolumbianer mit einer frühzeitigen Attacke unter Druck. Pernsteiner konnte bis eingangs letzter Runde den Anschluss an die erlauchte Gruppe um den Gesamtführenden halten, landete auf dem sehr guten 17. Etappenrang und konnte sich damit im GC noch auf Platz 14. vorschieben. Auch der 28-jährige Quereinsteiger nähert sich Tritt um Tritt der absoluten Weltspitze.